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Das Inselvolk der Wellenreiter

Mit der Ausstellung „LSF52“ zeigt Sylt bis zum Jahresende Zeugnisse aus einer über 70 Jahre gewachsenen Liebe – der Liebe zum Surfsport.

Alljährlich in der letzten Septemberwoche besuchen rund 200.000 Gäste den Windsurf World Cup am Brandenburger Strand in Westerland. Erstmalig zeigt jetzt eine liebevoll zusammengestellte Ausstellung, wie diese Begeisterung eigentlich entstanden ist. Alles begann mit Versuchen, auf den Wellen der Nordsee zu reiten. Die Schau mit dem geheimnisvollen Titel „LSF52“ wird übers gesamte restliche Jahr vom 5. Mai bis zum 31. Dezember im Sylt Museum in Keitum zu sehen sein.

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Die Ausstellung „LSF52“ startet am 5. Mai im Sylt Museum. © LSF52

70 Jahre? Die beiden Initiatoren der Ausstellung, Angelo Schmitt und Dennis Bullen, haben bei ihren Recherchen zugleich den engen Zusammenhang zwischen der150 Jahre alten Strandkultur der Sylter Rettungsschwimmer und dem Start des Surfens aufgedeckt. Es war der der damals 28-jährige Rettungsschwimmer Uwe Drath, der sich als Erster 1952 mit einem über drei Meter langen hölzernen Rettungsbrett in die Fluten stürzte. Dabei wollte er zunächst lediglich seine Angebetete am Westerländer Hauptstrand beeindrucken. Seither gab es zunehmend weitere Versuche, die Brandung zu besiegen – vorwiegend von sturmerprobten Sylter Rettungsschwimmern.

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BOARDS AUS BIARRITZ

Es dauerte bis 1966, ehe der Sylter Uwe Behrens den Surf-Club Sylt gründete. Erstes Domizil des Vereins wurde ein umgebauter Stall in Tinnum, dann die damalige Milchkurhalle am Hauptstrand. Die Surf-Enthusiasten bestellten die ersten wirklichen Surfboards im mondänen französischen Badeort Biarritz an der Atlantikküste. Und auch die ersten Neoprenanzüge gelangten nach Sylt.
Das Trio Uwe Drath, Uwe Behrens, und Jürgen Hönscheid hielt die Surf-Enthusiasten bei der Stange, organisierte dann Mitte der Siebziger Jahre den ersten internationalen Brandungswettkampf im Windsurfen auf Sylt. Und schon da gewann mit Jürgen Henscheid der erste Sylter auch den ersten Wettbewerb. Die Begeisterung schlug buchstäblich weitere Wellen – bis die Formel1 der Surfer, eben der internationale Windsurf Weltcup, seine Tour entlang der Surf-Hot Spots auch auf Sylt etablierte.

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Platz an der Sonne: Rettungsschwimmer und Surfpionier Uwe Drath grü.t vom Arbeitsplatz. © ARCHIV DRATH

WERTVOLLE SCHÄTZE

Angelo Schmitt, wie die einstigen Pioniere Draht, Behrens und Hönscheid, sowohl Surfer als auch ehemaliger Rettungsschwimmer aus Passion, beschreibt die heutige Bedeutung des Surfsports für Sylt so: „Surfen ist hier nicht mehr nur Wassersport, sondern ein generationsübergreifendes Lebensgefühl, gemeinsame Mentalität und inzwischen fester Bestandteil des kulturellen Erbes der Insel.“ Schmitt organisiert und kuratiert die Surfer-Ausstellung gemeinsam mit Dennis Bullen, der betont: „Wir beschränken uns in der diesjährigen Ausstellung zunächst auf die 50er, 60er und 70er Jahre. Denn zu umfangreich ist der Fundus, zu wertvoll sind die gehobenen Schätze, als dass wir über 70 Jahre Surfgeschichte in eine Ausstellung packen könnten“.

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DER STOKE IST HOCH

Zu sehen sind neben dokumentarischen Fotografien Boards, Surf-Equipment und Rettungsausrüstung wie Tröten und Leinen. Die Vergangenheit wird lebendig durch historische Super-Acht-Aufnahmen aus privaten Sammlungen und aus dem Sylter Archiv. Und wer alles gesehen hat, mag sich freuen auf die Fortsetzung. Die notwendige Begeisterung lässt jedenfalls nicht nach. „Der Surf-Stoke auf der Insel ist so hoch wie nie zuvor“, versichert Surf-Gründer Uwe Drath.

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Surfen ist hier nicht mehr nur Wassersport, sondern ein generationsübergreifendes Lebensgefühl, gemeinsame Mentalität und inzwischen fester Bestandteil des kulturellen Erbes der Insel.“
ANGELO SCHMITT & DENNIS BULLEN – DIE BEIDEN INITIATOREN DER AUSSTELLUNG. © LSF52


PS: Sie fragen sich, was „LSF52“ bedeuten mag? Es ist der „Lichtschutzfaktor 52“, der Surfer vor ­Sonnenbrand bewahren soll … Mehr zum Wassersport auf Sylt: www.sylt.de

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