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Diese zwölf Strategien sollen Mallorca für die Zukunft rüsten

Diese zwölf Strategien sollen Mallorca für die Zukunft rüsten

Die Corona-Fonds der EU spülen sehr viel Geld auf die Inseln. Die Balearen-Regierung rechnet mit 4,64 Milliarden Euro – und hat sich jetzt festgelegt, worin sie investiert werden sollen.

von Sophie Mono
Mehr Ladestationen für Elektroautos – nur eins von vielen Vorhaben, die mit EU-Geld umgesetzt werden. DM

Der Geldsegen soll wie ein Treibstoff sein, der die Balearen nach der Corona-Krise voranbringt:4,64 Milliarden Euro – teils aus dem EU-Förderfonds „Next Generation“ – sollen bis 2030 für die Inseln mobilisiert werden. Jetzt hat die Landesregierung ein Strategiepapiervorgestellt, das konkret benennt, wie das Geld eingesetzt wird. Es umfasst insgesamt 91 Projekte – ein Teil wird von den lokalen Verwaltungen mitfinanziert –, die in zwölf Strategien und vier Hauptkategorien gebündelt sind.

Das Kalkül der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol: Rund 71.000 Arbeitsplätze sollen geschaffen, das Bruttoinlandsprodukt der Inseln jährlich um 0,7 Prozent gesteigert werden. Zahlreiche Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft, Forschung und Soziales unterstützen die gemeinschaftlich erarbeiteten Pläne. Die Oppositionsparteien PP und Vox allerdings blieben der Präsentation Ende vergangener Woche fern.

Nachhaltigkeit

  • Nachhaltige Mobilität: Eine Straßenbahn von der Playa de Palma via Flughafen bis in Palmas Zentrum, eine Metro-Anbindung an den Technologiestandort Parc Bit – endlich kann die sozialistische PSOE ihre seit Jahren angestrebten Vorhaben umsetzen. 1,22 Milliarden Euro sind für nachhaltige Mobilität bestimmt. Unter anderem sollen auch vermehrt Ladestationen für Elektroautos gebaut werden und neue Elektrozüge zum Einsatz kommen. Auch weitere Fahrradwege sind geplant.
  • Wasserwirtschaft: Der zweitgrößte Teil des Kuchens (685 Millionen Euro) soll für die Erneuerung und Instandhaltung von Kanalisationen und Kläranlagen verwendet werden. Die Ziele: bessere Trinkwasserqualität, weniger Leitungsverluste durch Lecks. Auch in Maßnahmen zum Schutz vor Überschwemmungen wird investiert.
  • Klimawandel: 253 Millionen Euro sollen dazu dienen, erneuerbare Energien zu fördern und den Klimawandel zu bekämpfen. Geplant sind auch Kampagnen, die das Konsumverhalten der Menschen verändern und sie dazu anregen sollen, mehr lokale Produkte zu kaufen. Zudem sollen emissionsarme Gebiete ausgewiesen werden, wie sie Palmas Rathaus im Zentrum der Balearen-Hauptstadt plant.
  • Energie der Zukunft: Die Produktion von „grünem Wasserstoff“ auf den Inseln wird gefördert. 164 Millionen Euro sollen unter anderem dafür verwendet werden, die Zementfabrik in Lloseta in eine Wasserstofffabrik umzubauen, die Treibstoff für mit Wasserstoff betriebene Busse herstellen und Wärme und Energie für Hotels, Industrieanlagen, öffentliche Gebäude und den Hafen von Palma erzeugen kann. Auch ein Teil des alten Kohlekraftwerks Es Murterar bei Alcúdia soll dahingehend umgebaut werden.

Wirtschaftliche Vielfalt

  • Innovative Ökosysteme: Innovative Wissensstandorte wie künftig Palmas Nou-Llevant-Viertel oder der ParcBit sollen vorangetrieben werden. Das Augenmerk liegt auf Firmen, die sich Digitalisierung und wirtschaftliche Innovation auf die Fahnen schreiben. Auch ein neuer Industriepark in Inca ist geplant. Hierfür stehen 492 Millionen Euro zur Verfügung.
  • „Blaue Wirtschaft“: 182 Millionen Euro werden für den Schutz des Ökosystems Meer bereitgestellt. So soll der Fährverkehr zwischen Ibiza und Formentera emissionsärmer gestaltet sowie in Meeresforschungsprojekte und -technologien investiert werden.

Wettbewerbsfähigkeit

  • Tourismus-Modell: Weniger Abhängigkeit der Inselwirtschaft vom Tourismus und mehr Qualität im touristischen Angebot lautet die Devise. Helfen sollen dabei 460 Millionen Euro, die unter anderem dazu verwendet werden, Urlaubsregionen wie die Playa de Palma, Magaluf und Cala Millor zu modernisieren. Zudem soll ein Koordinierungszentrum für nachhaltigen Tourismus geschaffen werden.
  • Städtische Regeneration: Um die Wettbewerbsfähigkeit der Balearen zu verbessern, sollen 158 Millionen Euro in die Modernisierung vernachlässigter Stadtteile oder Orte sowie in den Bau nachhaltiger Häuser fließen. Zudem ist geplant, öffentliche Gebäude energieeffizienter zu gestalten.
  • Medizintechnik: Auch die Gesundheitstechnologie soll gefördert werden. 139 Millionen Euro stehen für diesen Bereich zur Verfügung. Unter anderem ist geplant, mit den Geldern ein Zentrum für künstliche Intelligenz und ein Institut für bildgebende Verfahren in der Medizin aufzubauen. Auch einige Fakultäten der Balearen-Universität sollen stärker bezuschusst werden.

Sozialer Zusammenhalt

  • Gesundheit: Das Gesundheitssystem auf den Balearen soll ausgebaut und optimiert werden. 440 Millionen Euro sind dafür veranschlagt. Unter anderem soll das alte Son-Dureta-Krankenhaus in eine Klinik für chronisch Kranke umgewandelt und das neue integrale Gesundheitszentrum Parc Sanitari Bons Aires aufgebaut werden.
  • Beschäftigung und Arbeit: Mit 285 Millionen Euro sollen neue Zentren für die Berufsausbildung sowie Grundschulen und weiterführende Schulen geschaffen werden. Ebenfalls geplant sind ein neues Gebäude für Gesundheitswissenschaften und ein Studentenwohnheim an der Balearen-Uni.

Quelle: mallorcazeitung.es

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