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Sylt macht süchtig

WIE SAMT UND SEIDE

„Sylt ist seit Kindheitstagen meine Lieblingsinsel“ erzählt Regina Stahl. Und sie erinnert sich, dass alles mit der besonderen Luft begann. „Bei der Fahrt über den Hindenburgdamm konnte es meine Mutter kaum erwarten, das Autofenster zu öffnen, ihre Finger aneinander zu reiben und mit Ehrfurcht in der Stimme zu flüstern: ,Wie Samt und Seide’.“

von DAGMAR HAAS-PILWAT

Sylt war die erste Liebe der ehemaligen Mode- und Beauty-Chefin der Vogue. ­Bereits die Ferien ihrer Kindheit verbrachte die Berlinerin in den 50er Jahren auf der Insel Sylt. Sie hat die gesamte Entwicklung von der Ära der einfachen Pensionen mit Etagenbad bis hin zu den Luxusvillen von heute miterlebt.

Die Insel wurde aber nicht nur zum Sehnsuchtsort, sondern hier entdeckte die Lifestyle-Expertin ihre Leidenschaft fürs Reiten, und selbst ihren Mann lernte sie dort – am Eingang zum Lokal „Gogärtchen“ in Kampen – kennen und lieben. Regina Stahl liebt und lebt Sylt. Zu gut hat sie stets den unverkennbaren Duft nach Heckenrosen und Heidekraut in der Nase. „Eine Offenbarung, die es in keinem Flakon der Welt zu kaufen gibt“.

Ihrem Wissen über und ihrer Liebe zu der deutschen Insel hat sie jetzt in einem opulentem Buch Form gegeben (Callwey Verlag, 39,95 Euro) mit dem Titel „Zu Gast auf Sylt“. Entstanden ist ein Genussführer, denn die Autorin bereist die Orte der Insel von List im Norden über Kampen und Westerland bis Hörnum an der Südspitze, stellt die schönsten und wichtigsten Lokale vor und erzählt ihre Geschichte. Sie porträtiert deren heutige Wirte und liefert auch gleich je zwei Rezepte der jeweiligen Spezialitäten der Restaurants und Kneipen mit – ideal zum Vor- und Nachschmecken dieses ganz und gar einmaligen Gefühls Sylt. Illustriert ist dieser Band mit vielen stimmungsvollen Fotos der Hamburger Fotografin Brita Sönnichsen.

Austern in List, Burger in der Sansibar, Blini im Gogärtchen und Kaffee und Kuchen in die Kupferkanne. Allseits bekannte und gute Klassiker auf Sylt. Doch wo verstecken sich die wirklichen Geheimtipps? Wo gibt es traditionelle friesische Küche und wo trifft Friesisch auf Fusion: Regina Stahl verrät die besten und schönsten Restaurants, Bars und Cafés auf Deutschlands Lieblingsinsel, gibt spannende Einblicke in die Geschichte der jeweiligen Wirtsfamilie und würzt das Ganze mit amüsanten, kuriosen und historischen Informationen.

Diese Entdeckungsreise ist wirklich etwas Besonderes: Man lernt traditionelle Fischrestaurants kennen, die schon seit Generationen in Familienbesitz sind. Gespeist wird in ehemaligen Strandbuden, Poststationen und Kolonialwarenläden. Französische, italienische und asiatische Spezialitäten werden vorgestellt, die man auf der Insel nicht unbedingt vermutet, aber nach dem ersten Besuch nicht mehr missen möchte, eine wohlverdiente Chance.

Jedes der 33 vorgestellten Restaurants verrät seine persönlichen Lieblingsrezepte zum direkten Nachkochen. Wie zum Beispiel die „Kapitänsscholle“ von Kristina und Patrick Hansen aus dem „Königshafen“. Kaum einer der neuen Sylt-Gäste weiß, dass einer ihrer Lieblings-Meeting-Points auf eine uralte Tradition zurückblicken kann: Bereits 1876 trafen sich hier Sylter Fuhrleute zur kleinen oder größeren und gern auch flüssigen Stärkung, denn ursprünglich war hier der Sitz einer Poststation. Am 20. Juni 1928 wurde im Westerländer Handelsregister der „Gasthof zum roten Kliff“ eingetragen. Heute sind dort Thomas Samson und seine Berliner Partnerin Anne Floto heimisch und Chefkoch Reik Raschke zaubert beispielsweise „Beef Tataki mit Ponzusauce und Kimchi“.[bild-2]

Kampens liebster Garten, das „Gogärtchen“, verrät die Zutaten für den Cocktail „Prince of Wales“ und in „Nielsens Kaffeegarten“ werden bei Rhabarber-Schmand-Torte die Kult-Kalorien zelebriert. Für seinen kulinarischen Galopp ist das „Samoa Seepferdchen“ bekannt. In Keitum tischt Johannes King „Matjesbrötchen“ auf und in der „Butcherei“ wird der Fleischeslust gefrönt. Das „Pastorenstück“ im Sünhair by Klaus ist eine Sünde wert und in der Wirtschaft „Zur Eiche“ empfiehlt sich der deftige „Grünkohl“.[bild-4]

Wer das reich bebilderte, mit allerlei wissenswerten Dönekes und vielen Geheimtipps gespickte Kochbuch durchblättert, muss nicht länger nur vom Strandurlaub auf Sylt träumen, sondern holt sich mit Original-Rezepten sämtlicher Einfachheits- und Schwierigkeitsgrade echtes Inselfeeling nach Hause. „Auf Sylt ist alles möglich – und gerade das macht es so unvergleichlich schön“, sagt die Autorin Regina Stahl.

Alle Fotos © Brita Sönnichsen

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