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Alles unter einem Reetdach. ALLE FOTOS © SEVERIN’S

SELTEN WAR SCHILFROHR SO SCHÖN

In der goldenen Inselmitte, im Kapitänsdorf Keitum, hat sich ein feines Luxushotel etabliert: das „Severin’s Resort & Spa”. Am Morsum Kliff ist seine Dependance entstanden, das „Landhaus Severin’s”.

Egal, was kostet – ein Dach aus Reet muss es sein. Nicht irgendeines, sondern das mit 5000 Quadratmetern größte Reetdach Europas. Weithin sichtbar ist es zum Markenzeichen der weißen, s-förmig angelegten Fünf-Sterne-Anlage „Severin’s Resort und Spa“ geworden. Kurt Zech, millionenschwerer Chef der Bremer internationalen Bau- und Investmentholding, hat dieses feine Haus für allerhöchste Ansprüche entwickelt.

Dabei waren er und seine Familie eigentlich Ibiza-Fans, bis sie sich in Sylt verliebten. Zech, der auch mit Star-Architekt Daniel Libeskind in Düsseldorf den Kö-Bogen realisiert hat, plante die 30.000 Quadratmeter große Anlage in zweistelliger Millionenhöhe mitten im grünen Herzen der Insel; seine Frau kümmerte sich ums Design, alles vom Feinsten. Geleitet wird das Fünf-Sterne-Superior-Hotel von General Manager Christian Siegling. Schöne Hotels im Friesen-Stil gibt es auf Sylt ja nicht wenige, doch keines, was so nah am Wasser liegt (gerade einmal zwei kräftige Steinwürfe entfernt fängt das Watt an), keines, was mit durchschnittlich 75 Quadratmeter die größten Zimmer der Insel bietet, jedes mit einer spektakulären Aussicht, keines mit so komfortablen Suiten – ausgestattet mit Kamin und Lounge-Möbeln, keines mit einem solchen Spa und einer herausragenden Küche.

Pool im Severin’s.
Der Weinkeller ist einer der Highlights

Ankommen, durchatmen und sich wohlfühlen. Wer hier weilt, will bleiben. Erst recht nachdem man das „Aussteigen auf Zeit“ im Spa und Wellness-Tempel probiert hat. Hier werden graue Gedanken einfach wegmassiert. Neben verschiedenen Saunen, einem orientalischen Hamam lockt ein durch das Glasdach lichtdurchflutete Schwimmbad. Der Standort Keitum spielt im Spa eine der Hauptrollen: Bei den Materialien, Produkten, kleinen Tee-Ecken, aber vor allem beim Sylter Kräftekompass – der Weg zur richtigen Behandlung. Entwickelt hat ihn Marlis Minkenberg, von der Messe Düsseldorf und dem Deutschen Wellness Verband als Spaß-Managerin des Jahres 2017 geehrt. Die vier Sylter Naturlandschaften auf dem Seefahrer-Instrument symbolisieren die Pole dieses Kompasses. So steht die Dünenlandschaft im Norden für die Kraft der Schönheit, die Heidelandschaft im Osten für die der Natur, der Strand im Süden für die der Sonne und das Meer im West für die Wasserkraft. Der Gast wählt die Landschaft aus, der er sich am meisten verbunden fühlt und entsprechend werden die Anwendungen ausgewählt. Auch kulinarisch kann sich das Severin’s Resort mit den besten Hotels auf Sylt messen, selbst wenn es (noch) kein Sternerestaurant hat. Küchenchef Benjamin Zehetmeier (31) ist verantwortlich für die beiden Restaurants Tipken’s und Hoog, deren Namen sich auf die berühmte, unmittelbar vor dem Severins gelegene Grabstätte des Sylter Riesen, dem „Tipkenhoog“ beziehen. Der Saga nach ist der Riese im Kampf gegen dänische Eindringlinge gefallen.

Im Tipken´s steht das Konzept „Wine & Dine“ im Mittelpunkt. Der Weinkeller des Hauses ist mit über 700 Positionen sehr gut sortiert und mit Raritäten reich bestückt. Das Restaurant Hoog bietet ganztags eine unkomplizierte Küche mit den besten Produkten aus der Region im Bistro-Stil. Auf der Speisekarte stehen „Filet von der Kutterscholle“ oder „Frikadellen vom Sylter Galloway“. Unbedingt probieren: die Keitumer Fischsuppe a la Severin’s mit Edelfischen und Scampi.

Deutsch-spanische Vorspeisen

Vor zwei Jahren ist das Severins um eine Dependance gewachsen: Das „Landhaus Severin’s“ liegt zwischen Dünen und Wattenmeer am Naturschutzgebiet Morsumer Kliff. Wer mit dem Autoreisezug von Niebüll nach Sylt fährt, sieht als erstes rechts auf der Insel einen riesigen Funkmast und dahinter ein großes, auf einem Hügel liegendes Haus. Dort war früher das Landhaus Nösse, in dem Kanzlerin Angela Merkel öfter übernachtete, weil es so schön einsam liegt. Heute ist es das Severin’s.

Aus der Vogelperspektive. ©Axel Steinbach

Dass die Einwohnerzahl Sylts im Sommer von knapp 18000 auf 150000 Menschen steigt, ist hier nicht zu ahnen. Innen verströmen warme Farben und maritime Eleganz Ruhe und Frieden, draußen lockt die Weite der Natur. 13 Zimmer sind im Landhausstil eingerichtet – alle mit eigener Sonnenterrasse, Strandkorb und freiem Blick auf das Wattenmeer. Chef in der Küche ist Frank Zink. Er tischt im à la Carte Restaurant Sylter Klassiker auf – fangfrischer Fisch wird von heimischen Fischreibetrieben angeliefert, die Rinder gedeihen auf der Insel und die Prise Salz kommt aus den Meersalinen vor Sylt.

Wenn Benjamin Zehetmeier mal eine Auszeit von Sylt braucht, dann fliegt er nach Mallorca und steht im Castell Son Claret bei Maître de Cuisine Pep Forteza am Herd. Unter dem Motto „Meine Lieblingsinseln – Sylt meets Mallorca“ haben die beiden vor wenigen Wochen im Restaurant Olivera Spezialitäten aus dem Norden zusammen mit mediterranen Spezialitäten in einem Lunch- und Dinnermenü offeriert. Im Herbst ist der Gegenbesuch auf Sylt geplant.

Stilvoll – das Landhaus.

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