Das Magazin für Sylt und Mallorca

Das Leben ist Freiheit

SIE IST JOURNALISTIN UND SCHRIFTSTELLERIN, SIE LEBT IN BERLIN UND SIE IST VOR ALLEM EINES – SYLTERIN.

Eigentlich wollte Susanne Matthiessen nach dem Erfolg von „Ozelot und Friesennerz“ kein zweites Buch schreiben. Das Debüt-Buch erschien pünktlich zur Wiederöffnung der Insel nach dem monatelangen Lockdown und entwickelte sich zum großen Überraschungserfolg des Jahres 2020. Doch weil Sylt ihr Leben so sehr geprägt hat – und weil der Schatz an Geschichten so groß ist, gibt es nun eine Fortsetzung: Bei dem vielsagenden Titel „Diese eine Liebe vergeht nie“ stand der Song „Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen“ von der Punkband „Die Ärzte“ Pate.

Entstanden ist der Roman, als Susanne Matthiessen während des Lockdowns ihre Insel verlassen, menschenleer, ganz ohne Touristen erlebt hat. Die Pandemie-Krise weckte alte Gefühle in ihr, als Sylt in den 80er Jahren schon einmal Schauplatz dreier großer Katastrophen war. Und ausgerechnet Westerland einst zum Epizentrum der deutschen Punkszene aufstieg: „Als die Punks in Westerland einfielen, gingen die Umsätze in den Keller“. Damals brachen die Schriftstellerin und ihre Freunde von der Insel auf – wobei nicht alle auf der Sonnenseite des Lebens landeten.

Nach dem Abitur in die Welt

Während „Ozelot“ in ihrer Kindheit spielt, die auch deshalb so besonders war, weil ihre Eltern ein florierendes Pelzgeschäft betrieben, in dem sich die Prominenten der damaligen Zeit die Klinke in die Hand gaben, ist die Autorin im aktuellen Roman Anfang 20. Die goldenen Siebziger sind längst vorbei, und Sylt hat sich breitenwirksam als „Deutschlands Traumziel Nummer eins“ etabliert. Doch die 80er Jahre haben es in sich: Es gilt eine Jahrhundertsturmflut zu bewältigen, den ersten Umweltkatastrophen vor der Haustür medientauglich entgegenzuwirken und den Auswüchsen allzu dreister Immobilienspekulation entgegenzutreten. Dann bricht auch noch die Punkerszene in das Urlaubsparadies ein und feiert lautstark den Song „Westerland“ in der Fußgängerzone. Nach dem Abitur zieht es Susanne Matthiessen wie viele in die weite Welt hinaus. Aber nicht alle schaffen es sich zu lösen.

Auf Sylt geboren und aufgewachsen

Was es bedeutet auf der Insel Sylt geboren und aufgewachsen zu sein, das schildert Susanne Matthiessen mit viel Humor und kluger Beobachtungsgabe. Dabei ist die besondere Insellage Dreh- und Angelpunkt für das Nachdenken darüber, wie die Zukunft dieses Eilands aussehen kann. Dass seine Einwohner von einer ganzen Reihe legendärer Strandräuber und Walfänger abstammen, kann dabei nur hilfreich sein. Auf die Frage, was sie aus ihrer Jugendzeit auf Sylt in den 80er Jahren gerne zurückhätte, antwortet Susanne Matthiessen: „Dieses Gefühl, dass mir die Welt offen steht. Dass das Leben ein Abenteuer ist. Dass alles möglich ist. Dieses Gefühl hätte ich gern zurück. Davon ist nicht mehr viel übrig. Gerade auf Sylt ist alles sehr eng geworden, überall Beschränkungen. Die Pandemie tut ihr Übriges dazu. Aber am Meer, da spürt man es wie eh und je: das Leben ist Freiheit“

KRIMISPANNUNG VOR MALERISCHER KULISSE

Die ehemalige Hauptkommissarin Inge Petersen kehrt nach 20 Jahren nach Sylt zurück, um ihrem Bruder in seinem Hotel zu helfen. Doch gleich in der ersten Nacht kommt dort eine junge Frau zu Tode. Die Sylter Kollegen gehen von einem Unfall aus, aber Inge ist davon überzeugt, dass es Mord war. Auf der Suche nach Hinweisen taucht sie immer tiefer in die Geschichte der Insel ein und wird dabei erbarmungslos mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert. Der Autor Arne-Christian Bornemann hat seiner einstigen Wahlheimat Sylt in seinem Debütroman „Sylter Biike“ ein Denkmal gesetzt. Raffiniert verknüpft er unbequeme reale Themen wie Probleme rund um den immer stärker um sich greifenden Massentourismus mit Humor und Situationskomik zu einer packenden, menschelnden Geschichte. Bornemann bietet Krimiunterhaltung für alle Sylt-Begeisterten und solche, die es werden wollen.
ARNE-CHRISTIAN BORNEMANN / „Sylter Biike“ / EMONS VERLAG / 12 €

EIN PANORAMA DEUTSCHER GESCHICHTE

Zum Auftakt ihrer dreiteiligen Sylt-Saga widmet sich die Bestseller-Autorin Gisa Pauly einem todgeschwiegenem Thema zur damaligen Zeit. Es ist 1959. Die sechzehnjährige Brit kann es nicht erwarten, das kleine Kaff Riekenbüren endlich hinter sich zu lassen und die große weite Welt zu erkunden. Erster Stopp: Sylt! Dort verliebt sie sich Hals über Kopf in den Hotelpagen Arne – und verbringt sogar eine Nacht mit ihm. Dass diese Nacht nicht folgenlos bleibt, erfährt Brit erst, als sie zurück in Riekenbüren ist. Die Eltern wollen sie zur Adoption zwingen, Arne hingegen verspricht, Brit zu heiraten und das Kind gemeinsam großzuziehen. Doch dann verschwindet er spurlos. Brit kehrt zurück auf die Insel, auf der die Luft nach Freiheit riecht und das Meer nach Neuanfang klingt – und begibt sich auf die Suche nach dem Vater ihrer Tochter und der Liebe ihres Lebens. Der zweite Teil der Saga erscheint im kommenden Herbst.
GISA PAUL / „Fräulein Wunder“ / HEYNE VERLAG / 15 €

KAMPEN UND SEINE ORIGINALE

Eine klassische Dorfchronik sollte es nicht werden. Und tatsächlich ist das Buch „Mensch, Kampen“ auch alles andere als eine Aneinanderreihung historischer Daten und Fakten. Es erzählt vielmehr von 24 Kampener Originalen. „Es gibt so viele tolle Geschichten im Dorf, die Alten erzählen immer viel. Aber wenn die tot sind, erzählt sie keiner mehr“, sagt Steffi Böhm, die Bürgermeisterin von Kampen auf Sylt. Es sei ihr ein Herzensanliegen gewesen, diese Geschichten gesammelt zu wissen. Herausgeber des Bandes ist die Gemeinde Kampen. Gemeinsam mit der Autorin Imke Wein habe sie die 24 Personen ausgesucht, die eine enge Verbindung zu dem Inselort haben, sagt Steffi Böhm. „In diesem Buch stehen Menschen im Mittelpunkt. Kampener und Kampianer. Menschen, die hier seit Generationen verwurzelt sind und solche, die hier ihr Zuhause gefunden haben. Unsere Originale. Solche Typen müsste man erfinden, wenn es sie nicht schon gäbe. Eine kostbare Spezies, die längst auf der ,Roten Liste‘ steht“, so die Bürgermeisterin. Tourismus-Service Kampen, 1. Edition (29. Oktober 2021). Die Autorin und Insulanerin Imke Wein traf „Originale“ zum Klönschnack.
IMKE WEIN / „Mensch, Kampen“ / Erhältlich über www.kampen.de / 29.99 €

GEBRAUCHSANWEISUNG FÜR SYLT

40 Kilometer Strand, einmalige Dünenlandschaften, rauschendes Meer oder weites Watt: Die Königin der Nordsee lockt mit zahlreichen Naturwundern. Silke von Bremen liefert die Gebrauchsanweisung für Sylt, nimmt den Leser mit in die Heide, den Sand und auf die Klippen. Sie zeigt die Veränderungen in List und den geheimen Kern von Westerland. Lebensgefühl, Weltanschauung, Paradies: Sylt ist mehr als nur die Insel der Reichen und Schönen – davon ist Silke von Bremen überzeugt. Als Gästeführerin und langjährige Bewohnerin kennt sie Deutschlands Urlaubsinsel Nummer eins wie kaum jemand anderes. Und sie teilt ihr Wissen in der aktualisierten und erweiterten Neuausgabe ihrer „Gebrauchsanweisung für Sylt“.
SILKE VON BREMEN / „Gebrauchsanweisung für Sylt“ / PIPER VERLAG / 16 €

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