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Stadtrat kämpft für Palma als Kulturhauptstadt

Bis zum Herbst ist noch Zeit, Argumente für das Großprojekt der EU zu sammeln

Schon 15 Jahre sind vergangen, seit Deutschland mit Essen und der „Metropole Ruhr“ eine ganze Region als „Kulturhauptstadt Europas“ aus der Taufe heben durfte. Mit Ausstellungen und Konzerten, Kulturevents und attraktiven Bauwerken machte die Industrieregion auf sich aufmerksam, Zuschüsse aus der EU und vom Bund ermöglichten ein buntes Festival. So auch wieder jetzt, 2025, in Chemnitz samt 38 Städten und Gemeinden der Umgebung. Und während die Chemnitzer noch stolz auf über 1000 Veranstaltungen im Kulturhauptstadt-Kalender blicken, arbeitet ein motiviertes Team auf Mallorca daran, der eigenen Inselhauptstadt Palma die Kulturhauptstadt-Krone für 2031 anzupassen. Motor der Bemühungen ist Palmas Kulturstadtrat Javier Bonet, Mitglied der PP (Volkspartei) und Ehemann der Balearen-Präsidentin Marga Prohens.

Tatsächlich hat die zuständige EU Spanien und Malta als Hauptstadt-Länder für 2031 vorgesehen. Nur noch über die Sommermonate haben Bewerber aus beiden Ländern nun Zeit, Begründungen für eine Nominierung zu liefern. Palma, das Juwel im westlichen Mittelmeer, ist unzweifelhaft ebenso wie Maltas Haupstadt Valetta ein kulturelles Zentrum. Und ebenso unzweifelhaft sind beide Inseln von unendlich vielen beeindruckenden Geburtsorten Europäischer Kultur umgeben.

Gewichtige Konkurrenten

So haben aus Spanien weitere eindrucksvolle Bewerber ihren Hut in den Ring geworfen. Granada gehört dazu, ebenfalls Toledo und Burgos. Gegenüber der Mallorca Zeitung hat Stadtrat Bonet allerdings starke Argumente für Palma vorgebracht: „Auch wir haben Geschichte, Kulturerbe, Architektur und eine facettenreiche, wunderbare Kunst.“

Bonet gibt sich optimistisch, bisher erkennbaren Gegenwind der drei lokalen Parteiorganisationen Sozialisten, Mes und Podemos noch zu überwinden.
Ein Schachzug: Palma arbeitet bereits grenzübergreifend mit Malta zusammen – in Erinnerung an die mallorquinische Familie Cotoner, die im 17. Jahrhundert auf Malta heimisch wurde. Und auch eine Kooperation mit der polnischen Chopin-Stiftung soll europäischen Geist versprühen – der große Komponist lebte lange auf der Baleareninsel.

Veränderter Tourismus

Kritiker der Palma-Kandidatur verweisen auf den ohnehin großen Ansturm der Touristen, der durch eine Kulturhauptstadt-Attraktion nochmals unverträglich verstärkt werden könnte. Doch Bonet entgegnet, dass seine Projektidee nicht einen größeren, sondern einer veränderten Tourismus anziehen werde. Zudem plant der Kulturstadtrat „eine Entpolitisierung“ des Themas Kulturhauptstadt: „Es ist die Kandidatur der Stadt, nicht der Politik.“

Der Kulturstadtrat kann sich bei seinem Projekt auf eine einfluss- und kenntnisreiche Stimme beziehen, Dr. Ciro Krauthausen, Chefredakteur der Mallorca Zeitung, sagt auf Anfrage von MyiLands: „Palma hat aus meiner Sicht eindeutig das Potenzial zur Europäischen Kulturhaupstadt, und die derzeitigen Verantwortlichen der Stadt betreiben dieses Projekt sehr ambitioniert und kompetent. Die Herausforderung wird darin bestehen, auch andere politische, kulturelle und gesellschaftliche Perspektiven in die Kandidatur mit einzubinden.“

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