Er arbeitet seit mehr als 30 Jahren weltweit mit vielen bedeutenden Künstlern der Gegenwartskunst zusammen – mit arrivierten wie Günther Uecker, Tony Cragg, Julian Schnabel, Hermann Nitsch, David LaChapelle, Alex Katz oder Heinz Mack, aber auch mit jungen Shootingstars wie Leon Löwentraut. Dirk Geuer, Inhaber und Geschäftsführer der Geuer & Geuer Art, hat gern mehrere Bälle in der Luft, er ist umtriebig, hat seine Wurzeln und sein Zuhause zwar in Düsseldorf, aber ist gern in der Welt unterwegs. Mit Vorliebe knüpft und pflegt er internationale Netzwerke, hat den Kopf voll mit immer neuen Ideen.
von DAGMAR HAAS-PILWAT
Eine davon ist 2018 erstmals realisiert worden. Unter dem Titel „Art Project Sylt“ präsentierte er vier Wochen lang auf Sylt in der Neuen Bootshalle in List eine vielseitige Überblicksausstellung mit den Stars des deutschen Kunstmarktes gepaart mit internationalen Künstlern. Nach der erfolgreichen Wiederholung im vergangenen Jahr macht er nun Nägel mit Köpfen. „Wir haben die gesamte Halle mit ihren 750 Quadratmetern Fläche langfristig für die kommenden fünf Jahre gemietet“, sagt der 1969 geborene Sohn eines erfolgreichen Düsseldorfer Galeristen-Ehepaares.
In den kommenden Wochen wird die Halle entsprechend umgebaut, ein Kunst-Parcours angelegt und für Mitte Mai ist die große Vernissage geplant. Zur Eröffnung wird natürlich die internationale Kunstszene erwartet und „die Besucher haben die Gelegenheit, die Künstler hautnah zu erleben“, erzählt Geuer. Bei freiem Eintritt laufen die Ausstellungen dann bis September, zahlreiche Events stehen auf dem Programm, ebenso wie Filmabende auch mit Kunst-Dokumentationen und eine Art Night in Kooperation mit dem Hotel A-Rosa. Sylt und Kunst seien ein Paar, dass sich ergänzt und zahlreiche Besucher anzieht.
„Wir zeigen die Stars, die der deutsche Kunstmarkt hergibt, aber auch internationale Künstler, die mit ihren Arbeiten die Masse bewegen“, so der Kunstmanager. Die Mischung machts: Die Kontraste der einzelnen Bilder und Skulpturen, die Symbiose der Farben und Materialien, das Außergewöhnliche und nicht zuletzt die Gestaltung der Galerie selbst. Der Mix aus Pop-Art, Malerei, Fantasie, Entdeckerreise und Skulpturen ist beachtlich, man kann gucken und kaufen. In der Welt der Kunst groß geworden, sagt Geuer von sich selbst, dass die Kunst und die Arbeit mit Künstlern für ihn kein Job sei, sondern seine große Leidenschaft. Mit dem Fokus auf die zeitgenössische Kunst setzte der Düsseldorfer mit seiner eigenen Firmengründung 1988 auf Gegenwartskünstler wie Jörg Immendorff, Heinz Mack sowie Christo & Jeanne Claude und realisierte unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Gerhard Schröder und Staatspräsident Putin im Jahr 2001 die Jörg Immendorff Retrospektive im State Russian Museum in St. Petersburg. Dort im Puschkin Museum veranstaltet er ab April eine Doppelschau mit den beiden Künstlern und Freunden, Dieter Nuhr (seine Fotografie wirkt wie Malerei) und Stephan Kaluza (seine Malerei sieht aus wie Fotografie).
Für Günther Uecker organisierte Geuer eine Ausstellung in der islamischen Republik Iran, mit Heinz Mack realisierte er eine Werkschau im westafrikanischen Senegal. Erst kürzlich auf der Art Karlsruhe stellte er als Weltneuheit die erste limitierte Skulpturenedition aus Edelstahl der US-Pop-Art-Ikone Alex Katz vor. Der 92-jährige New Yorker gilt neben Andy Warhol als einer der wesentlichen Vertreter der amerikanischen Pop-Art. Dirk Geuer ist eben in Sachen Kunst überall auf der Welt unterwegs.