… und was Seebär Boris Becker im Interview über den Klimaschutz auf Kreuzfahrtschiffen berichten kann
Ein Job zum Beneiden. Und dazu noch ein Name, der Aufmerksamkeit weckt: Ein Mann, der in Hattingen unter dem Namen Boris Becker auf die Welt kam, ist Kapitän in Diensten des größten deutschen Kreuzfahrtanbieters. Von Ende Juni 2017 bis zum 3. März 2018 machte er mit seiner „AIDAperla“ jeden Samstag morgens in Palma de Mallorca fest. Und jeweils um 22 Uhr am Abend hieß es wieder: „Sail away“.
Die Lieblingsinsel der Deutschen war nach dem Premierenfeuerwerk und der Taufe der „perla“ für Becker, seine Crew und die immer wechselnden Gäste regelmäßig einer der beiden Start- und Zielplätze auf siebentägigen Mittelmeerreisen – neben Barcelona. Mit dem Einsatz des zwölften Flottenmitgliedes ab Palma baute AIDA Cruises sein Engagement auf den Balearen auch außerhalb der Hochsaison weiter aus.
Kapitän Boris Becker ist eine eindrucksvolle Erscheinung, er hat mit seiner Größe und dem mächtigen schwarzen Vollbart die Aura eines richtigen Seebären. „Für einen Kapitän ist es eine große Ehre und Verantwortung, ein neues Schiff auf seinen ersten Reisen zu begleiten“, sagte er vor der Schiffstaufe. 2010 war er gerade 30, als AIDA ihn vom Staff-Kapitän beförderte zum ersten Mann an Bord. Damals war er der jüngste Kapitän im Unternehmen. Vor dem derzeit jüngsten Schiff der Gruppe hatte er schon die Neubauten AIDAluna und die AIDAblu in Dienst gestellt. Bei der Bauaufsicht für die „perla“-Schwester AIDAprima und bei mehreren Einsätzen auf deren Brücke sammelte er weitere Erfahrungen in der aktuell jüngsten Schiffsgeneration des Unternehmens. Der Sohn des Ruhrgebietes ist inzwischen privat im „Heimathafen“ Bremen zuhause. Die Leserinnen und Leser von MyIlands lässt Kapitän Becker heute im Interview teilhaben an seiner über viele Jahre gewachsenen Mallorca-Begeisterung.
„ES IST WIE NACH HAUSE KOMMEN …”
MyIlands: Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit der Destination Palma gemacht?
Boris Becker: Palma de Mallorca ist für AIDA wie ein zweiter „Heimathafen“. Als ich vor 14 Jahren bei AIDA angefangen habe, waren viele Kontakte in Palma schon „alte Bekannte“. Kurz um, es ist jedes Mal ein bisschen wie nach Hause kommen. Für mich selber ist Palma sowohl als Arbeitsplatz als auch als Urlaubsdestination einfach wunderbar. Besonders beeindruckt bin ich von der Vielfältigkeit der Insel. Es gibt für jeden Geschmack den richtigen Ort auf Mallorca; und auch die unterschiedlichen Jahreszeiten prägen auf eine einzigartige Art und Weise die Inselwelt. In der Zeit der Mandelblüte über die Insel zu fahren wie Ende Februar und Anfang März gerade wieder: Einfach herrlich!
Was ist an der Ein-/Ausfahrt besonders, welche Ausblicke lieben Sie?
Der Ausblick auf die Kathedrale ist immer wieder etwas ganz Besonderes. Wir drehen das Schiff extra nicht direkt vor dem Liegeplatz im Hafen, sondern in der Einfahrt, um diesen fantastischen Ausblick mit unseren Gästen zu teilen.
Wie verbringen Sie eventuelle Freistunden auf der Insel?
Wann immer es der Arbeitsalltag erlaubt, versuche ich bei einem Landgang in Palma ein bisschen „Energie zu tanken“. Meist führt mich der Weg zum Santa Catalina Markt. Dort genieße ich ein paar Tapas, einen Kaffee und erledige manchmal gemeinsam mit unserem Chefkoch auch den ein oder anderen Einkauf für unser Gourmet-Restaurant. [bild-1]
Welche Begegnungen haben Sie nachhaltig beeindruckt?
Im Tomeu Lassio in Lloseta hat man mich davon überzeugen können, dass Lamm sensationell gut schmecken kann. Am beeindruckendsten sind allerdings die Menschen, die ich hier in Palma kennenlernen durfte. Ab und zu treffe ich mich mit guten Bekannten und Freunden auf einen „Schnack“ an der Markt-Bar Juan Frau.
Welchen besonderen Ort empfehlen Sie den Gästen an Bord?
Für einen kulinarischen Kurzausflug empfehle ich den Santa Catalina Markt und die Straßen drum herum und das Arabay Cafè am Plaza Mayor für den Cappuchino danach. Zum Shoppen schicke ich unsere Gäste in die Gassen von Av. de Jaume III. Die beste Pizza bekommt man im Mama Pizza in Cala Ratjada. Die beste Alternative, um Mallorca richtig kennenzulernen, ist ein Ausflug mit unseren Scouts ins Landesinnere.
Was sagt der Kapitän Becker zur immer größeren Sensibilität der Mallorquiner, was die Umweltbelastung durch Schiffsschornsteine angeht?
AIDA Cruises verfolgt als deutscher Marktführer konsequent das Ziel, Kreuzfahrten noch nachhaltiger zu gestalten und investiert Milliarden in Schiffe mit modernsten Umwelttechnologien „made in Germany“. Mit dem Einsatz von emissionsarmen Flüssigerdgas (LNG) und der Nutzung von Landstrom nimmt AIDA Cruises eine Vorreiterrolle in der Kreuzfahrtbranche ein. Bereits heute können AIDAprima und AIDAperla dank ihrer Dual-Fuel-Motoren als weltweit erste Kreuzfahrtschiffe während der gesamten Hafenliegezeit – durchschnittlich 40 Prozent der Betriebszeit – ihre Energie emissionsarm aus LNG produzieren. Voraussetzung hierfür ist allerdings die landseitige Bereitstellung von LNG, die aktuell in den Häfen Hamburg, Rotterdam, Le Havre, Southampton und Zeebrügge, und Funchal (Madeira) gegeben ist. Weitere Häfen im Mittelmeerraum sind noch in Vorbereitung.
Was ist der Vorteil, wenn ein Hafen LNG anbieten und ein Schiff den Treibstoff verfeuern kann?
Im Vergleich zur Nutzung von herkömmlichem Marinegasöl mit 0,1 Prozent Schwefelanteil werden die Emissionen bei der Energieerzeugung mittels Flüssigerdgas erheblich gesenkt. Die Emission von Stickoxiden verringert sich um bis zu 80 Prozent, der Ausstoß von Kohlendioxid um weitere 20 Prozent. Feinstaub und Schwefeloxide werden nahezu vollständig vermieden.
AIDA 2018 in Palma Im April 2018 übernimmt AIDAprima die Route „Perlen am Mittelmeer 1 & 2“. Gäste können zum Beispiel die pulsierende Metropole Barcelona erleben, mediterrane Hafenstädte wie Palma de Mallorca erkunden, über Nacht in Marseille verweilen und wahre Inselschönheiten wie zum Beispiel Korsika genießen. Neben AIDAprima ist Palma de Mallorca in der Saison 2018 auch Reiseziel und Wechselhafen für die Gäste von unter anderem AIDAstella, AIDAsol, AIDAblu, AIDAbella sowie AIDAaura.