SyltLiebe
In der Goldschmiedewerkstatt der Sylter Familie Raspé werden klassische Edelsteine und geschliffene Steine vom Sylter Strand zu wertvollen Schmuckunikaten in Gold und Silber verarbeitet. Die höchst individuellen Werke sind nicht nur nachhaltige Accessoires oder Erinnerungsstücke für ihre Trägerin oder ihren Träger, sondern auch ein Ausdruck der Liebe zum Handwerk, den Werkstoffen, der Natur und der Heimat, die ihre Schöpferin Edda Raspé auszeichnet.
In einem historischen, reetgedeckten Friesenhaus in Morsum, eingebettet in einen verwunschenen Garten, ist seit über 40 Jahren die Goldschmiede der Familie Raspé beheimatet. Zusammen mit ihrem Sohn, dem Goldschmied Jonas Raspé, verarbeitet Edda Raspé hier geschliffene Fundstücke zu Schmuckstück in Gold und Silber. Geboren und aufgewachsen in Stade als Tochter eines Goldschmieds, führt Edda Raspé die Familientradition auf der Nordseeinsel fort. „Es ist ein toller Beruf, bei dem man mit den eigenen Händen etwas Spezielles erschaffen kann“, schwärmt sie über ihr Handwerk.
FUNDSTÜCKE IN SZENE GESETZT
Die Idee für die originellen Schmuckstücke mit Sylt-Bezug kam ihr während ausgedehnter Strandspaziergänge in den Sinn. In den Wintermonaten tragen Wind und Wellen bei starken Stürmen viel Sand von der Sylter Küste ab. Zurück bleiben oft kleine Gesteinsfelder. Am Strand liegen die feuchten Steine, bunt und funkelnd in ihrer Verschiedenartigkeit. „Ich fand die Steine so schön, die man hier finden konnte. Sie leuchten und glänzen so wunderbar im Wasser“, erzählt sie.
Nimmt man diese Fundstücke aber mit nach Hause, trocknen sie mit der Zeit aus und verlieren ihren speziellen Glanz. Diesen könne man aber erhalten, wenn man sie schleift und entsprechend bearbeitet. In Kombination mit farbenfrohen Edelsteinen wie Saphiren, Turmalinen, Opalen oder Diamanten, eingefasst in Gold und Silber werden die Sylter Fundstücke in Szene gesetzt und zu wunderschönen Schmuckunikaten arrangiert. „Schon frühere Kulturen haben Natursteine zu Schmuck verarbeitet und damit die Schönheit der Natur hervorgehoben“, sagt die Sylterin.
VEREDELUNG IN DER PFALZ
Um die Steine entsprechend zu bearbeiten und ihren Glanz zu konservieren, reist sie regelmäßig in das durch seine über 500 Jahre alte Schmuck- und Edelsteinindustrie bekannte Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz, um hier in einer Werkstatt mit entsprechenden Maschinen ihre Sylter Schätze zu schleifen und zu bearbeiten. Die aufwendig geschliffenen Steine beeindrucken dann durch ihre Vielfältigkeit in Maserung und Farbe und begeistern Sylter wie Sylt-Liebhaber gleichermaßen.
Die Preise für die daraus erschaffenen Schmuckstücke variieren je nach verarbeiteten Edelsteinen oder Gold-/Silbergewicht. Einen individuellen Silberring mit Sylt-Bezug gibt es schon ab 300 Euro. „Wir haben aber auch besonders exklusiven Schmuck für bis zu 15.000 Euro“, sagt die Goldschmiedin. „Gerne verarbeiten wir auch Steine, die unsere Kunden selbst gefunden haben und mitbringen, und die für sie eine besondere Bedeutung haben.“
GOLDSCHMIEDIN UND NATURLIEBHABERIN
Die Liebe zur Natur und ihrer Insel drückt Edda Raspé nicht nur in den von ihr geschaffenen Schmuckstücken aus. Als Vorstandsmitglied der Aktivgruppe der Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V. engagiert sie sich für den Naturschutz auf ihrer Insel und aktiviert andere zum Mitmachen. Mit Aktionstagen, an denen beispielsweise seltene Pflanzenarten kartiert, Vogelarten gezählt oder Büsche in der Heide beschnitten werden, macht sie auf die Belange der Natur aufmerksam und leistet einen Beitrag zum Schutz des Lebensraums für Tiere und Pflanzen auf der Insel. Denn wenn die Goldschmiedin gerade nicht schöne Schmuckstücke erschafft, ist sie am liebsten das ganze Jahr über viel draußen, unternimmt lange Spaziergänge und genießt die gute Luft und die abwechslungsreichen Naturlandschaften Sylts.
SYLT-WINTER ALS „GROSSES KINO“
„Gerade im Winter, wenn es ruhiger wird auf der Insel, ist es besonders reizvoll, sich den Wind um die Nase wehen zu lassen, sagt Edda Raspé“. Wenn man gute Funktionskleidung trage und sich wind- und wetterfest ausrüste, sei es „ganz großes Kino“, das raue Klima zu genießen und die Wolken, das Meer und die Möwen zu beobachten. Besonders empfiehlt sie dafür die langen Sandstrände der Insel, an denen man von Hörnum bis nach List laufen könne. „Und unterwegs gibt es tausend Möglichkeiten, einzukehren, einen Grog zu trinken, ein Fischbrötchen zu essen oder mit Blick aufs Meer ein Buch zu lesen.“
Die Insel fasziniert Einheimische und Gäste zu jeder Jahreszeit gleichermaßen. Und wer sich ein einzigartiges Stück Sylt mit nach Hause nehmen und als Schmuckstück immer bei ich tragen möchte, kann sich bei Edda und Jonas Raspé ein in liebevoller Handwerksarbeit gefertigtes Unikat erschaffen lassen.