ANNETTE GÖRTZ PFLEGT SEIT 30 JAHREN IHRE EIGENE DESIGN-HANDSCHRIFT
von DAGMAR HAAS-PILWAT
Dieser Dreiklang aus Licht, Meer und Gebirge in ihrem Haus auf Mallorca scheint sich nachhaltig auf ihre Kollektionen auszuwirken. „Wenn ich in Deià bin, ist meine Stimmung eine andere als bei einem Meeting in meiner Firma in Ostwestfalen“, sagt Annette Görtz. Dieses regelmäßige „Runterkommen“ auf der sonnigen Insel hat offenbar zur Folge, dass die Kreativchefin die Welt farbiger sieht.
Bislang und das immerhin seit 30 Jahrens als sie 1987 ihre Karriere auf der Düsseldorfer Modemesse Igedo (heute CPD) startete, waren Schwarz, Weiß, undefinierbare Grau- und Schlammtöne das Markenzeichen ihrer puristischen Entwürfe. Und nun ist die Verblüffung groß. Knielange Mäntel in Zebramuster, karierte Blusen mit Ombré-Effekt und Jacken mit rostbraunen und dunkelgrünen Blumenmustern tauchen auf. Braun- und Beigetöne, Altrosa und Purpurrot, Kressegrün und Orange: Die für die Modemacherin bislang untypischen Farben bringen einen frischen Wind in die Kollektion. „Tja, das Leben auf Mallorca beflügelt die Kreativität“, erzählt die Diplom-Designerin.
Einige Schals, Mäntel und Hosen aus der Kollektion sind mit der Aufschrift „Feliz Animal“ bedruckt, was so viel wie „Glückliches Tier“ bedeutet. Annette Görtz macht damit auf ihren Einsatz für Tierschutz aufmerksam. Wird ein Kleidungsstück aus dieser Sonderedition verkauft, gehen fünf Euro des Erlöses an das gleichnamige Tierheim in Andratx.
Mallorca hat es den ostwestfälischen Unternehmern, die in mehr als 30 Ländern ihre Mode verkaufen, angetan. So war auch einer ihrer Lieblingsorte, das Café Sa Fonda in Deià, bereits die ideale Kulisse für Mode-Shootings.
Zeitlos, ungezwungen, großzügig, kompromisslos – Annette Görtz ist sich in all den Jahren treu geblieben. Immer aufs Neue stellt sie unter Beweis, dass es nicht unbedingt viel Glitzer und Glamour braucht, um in der Branche erfolgreich zu sein. Ihre hochwertige Mode ist weltweit gefragt und wird zudem in sieben eigenen Läden in Deutschland und Belgien verkauft. Mehr als 70 Prozent des Umsatzes erzielt das Gütersloher Unternehmen im Ausland. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, wird am Stammsitz kräftig angebaut. Schließlich steht mit Sohn Maximilian die nächste Generation in den Startlöchern.
www.annettegoertz.net