Mallorcas authentische Dörfer
Leere Strände, angenehme Temperaturen und die beste Zeit für Entdeckungstouren: Wer im Spätherbst oder auch im milden Winter nach Mallorca reist, dem liegt die Insel zu Füßen – bezaubernd schön, entspannt und authentisch. Jetzt ist die beste Zeit, um Mallorcas charmante Dörfer zu erkunden. Hier lassen sich die reiche Kultur, die atemberaubende Natur und traditionelle Feste nun ganz entspannt erkunden. MyIlands zeigt, welches die schönsten Dörfer der Insel sind, denen Reisende in den ruhigen Monaten einen Besuch abstatten sollten.
Valdemossa – Idyllische Oase im Tramuntana-Gebirge
Rund 17 Kilometer und etwa 20 Autominuten von Palma entfernt, eingebettet in das Tramuntana-Gebirge, besticht Valdemossa mit seinen kopfsteingepflasterten und autofreien Gassen, historischen Gebäuden sowie seinem reichen kulturellen Erbe. Auf einem Hügel thronend und von terrassenförmig angelegtem Terrain umgeben, wurde Valldemossa nach dem Mauren Muza benannt, der die Gegend ursprünglich besaß. Die höchstgelegene Stadt Mallorcas ist wahrscheinlich am bekanntesten als der Ort, in dem der polnische Komponist und Pianist Frédéric Chopin und seine Geliebte, die französische Schriftstellerin George Sand, den Winter 1838/9 in gemieteten Zimmern des Klosters verbrachten.
Das heute als Kartause von Valldemossa bekannte Kloster zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Baleareninsel. Bereits im Jahre 1835 wurden die Mönche aus dem Kloster vertrieben, und die einzelnen Klosterzellen wurden verkauft. Diese neun Zellen befinden sich noch immer in Privatbesitz und beherbergen heute unterschiedliche Museen. Sehenswert sind hier auch die von 1751 bis 1812 erbaute neoklassische Kirche, eine alte Apotheke des Kartäuserklosters mit den Orignal Apothekergefäßen aus dem 17. und 18. Jahrhundert und die Bibliothek.
Nach den Sommermonaten lässt sich der Ort in aller Ruhe erkunden und die traumhafte Landschaft bei einer Wanderung durch Olivenhaine und Mandelplantagen genießen. Wer es etwas ruhiger angehen möchte, genießt die idyllische Atmosphäre in einem der kleinen Cafés. Valldemossa bietet außerdem das Costa Nord – ein zeitgenössisches Kulturzentrum, das vom Hollywood- Schauspieler Michael Douglas gegründet wurde.
Und wer einfach entspannt durch die schillernden, kopfsteingepflasterten Gassen Valldemossas schlendern möchte, findet hier viele hübsche Geschäfte und Boutiquen sowie eine große Auswahl an Restaurants. Probieren Sie unbedingt auch die Cocas de Patatas, Valldemossas berühmtes Kartoffelgebäck, das in nahezu jeder Bäckerei angeboten wird.
Deià – Künstlerdorf mit Blick aufs Mittelmeer
Ebenfalls im Tramuntana-Gebirge befindet sich das charmante Bergdorf Deià. Malerisch an den Hängen gelegen, eröffnet sich Besuchern von hier ein spektakulärer Blick auf das Mittelmeer. Seit Jahrzehnten zieht der Ort zahlreiche Künstler, Schriftsteller, Musiker und andere kreative Köpfe an, die von der friedlichen Atmosphäre und der atemberaubenden Landschaft inspiriert werden. Die verwinkelten Gassen mit liebevoll restaurierten Steinhäusern laden zu gemütlichen Spaziergängen ein. Feinschmecker werden den kleinen, zentralen Lebensmittelladen Es Forn lieben, der über ein reichhaltiges Angebot an lokalen Erzeugnissen und Gourmet-Produkten verfügt. Ein beliebter Treffpunkt für Einwohner und Gäste ist das Café Sa Fonda, wo oft spontan Livemusik geboten wird. Wanderer schätzen die vielfältigen Wege mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden, die zu abgelegenen Buchten wie der Cala Deià mit kristallklarem Wasser führen.
Sóller – Historisches Städtchen im Tal der Orangen
Das malerische Städtchen Sóller ist bekannt für seine Orangenplantagen, umgeben von den hohen Gipfeln des Tramuntana-Gebirges. Die historische Straßenbahn Tramvia de Sóller, die das Dorf mit dem Hafen Port de Sóller verbindet, ist eine der Hauptattraktionen und ein beliebtes Fotomotiv. Die Fahrt bietet spektakuläre Ausblicke auf die umliegende Landschaft und das Mittelmeer.
Historische Gebäude reihen sich in der Altstadt von Sóller aneinander. Gesäumt von zahlreichen Bars und Cafés, ist der Hauptplatz Plaza Constitución Sóllers pulsierendes Herz und beherbergt das markante Wahrzeichen des Tals, die Kirche Sant Bartomeu. In dem hübsch renovierten modernistischen Gebäude Can Prunera in Sóller befinden sich eine interessante Dauerausstellung (inklusive Kandinksy, Picasso, Warhol, sowie den einheimischen Künstlern Miquel Barceló und Francesca Martí), sowie wechselnde Ausstellungen. Das Balearische Museum der Naturwissenschaft (Museu Balear de Ciències Naturals) und der Jardí Botànic, ein botanischer Garten mit einer großen Vielfalt an mediterranen Pflanzen, liegen nur wenige Gehminuten von der Stadtmitte entfernt an der Straße Richtung Hafen.
Auf dem Wochenmarkt, der jeden Samstag stattfindet, finden Besucher eine bunte Mischung aus frischen Lebensmitteln, Kunsthandwerk und regionalen Produkten. Sóller verfügt zudem über eine blühende Kulturszene, die das ganze Jahr über Veranstaltungen für Einwohner und Besucher anbietet.
Pollença – Tradition und Geschichte in jeder Gasse
Pollença, im Norden Mallorcas gelegen, ist ein historisches Städtchen mit reicher Kultur. Nachdem er über die Jahrhunderte hinweg immer wieder erobert wurde, weist der Ort heute noch Zeichen reicher Geschichte auf. Das Zentrum der Stadt bildet die Plaça Mayor, die von der Gemeindekirche aus dem 18. Jahrhundert dominiert wird. Sie ist Standort einer der besten Sonntagsmärkte Mallorcas und zieht viele Besucher an. Der Platz bietet diverse hübsche Cafés, in denen man einen ‘café con leche’ genießen und die Passanten beobachten kann. Lassen Sie sich einen Spaziergang durch die Gässchen nicht entgehen, um die künstlerischen Traditionen und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zu entdecken. Wenn Sie Kunst und Handwerk lieben, sind Sie hier im Paradies. Besonders im Herbst finden einige kulturelle Events vor der traditionellen Kulisse des Ortes statt, die einen Besuch besonders außergewöhnlich machen. Abseits der Feste lädt Pollença mit ruhiger Atmosphäre zum Entspannen und Genießen ein.
Ein Besuch des Monti-Sion, einstiges Kloster und Schule, führt Sie 365 Stufen hoch zum El Calvari. Die gradlinige Treppe endet an der Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Die Legende erzählt, dass die Statue des gekreuzigten Jesus aus dem 14. Jahrhundert im Inneren der Kirche von Fischern in der Cala Sant Vicenç gefunden wurde. Der Weg nach oben ist von Zypressen gesäumt und unterwegs kann man mal einen Blick in die kleinen Gärten der charmanten Häuser werfen. Der Treppenaufstieg kann ermüdend sein, der Blick von oben auf ganz Pollença und Umgebung entschädigt jedoch für die Anstrengungen.
Fornalutx – Eines der schönsten Bergdörfer Spaniens
Das authentische Bergdorf Fornalutx versteckt sich hoch oben im Tramuntanagebirge und überblickt das Tal von Sóller. Es gilt als eines der schönsten Dörfer ganz Spaniens. Es wurde mehrfach für den Erhalt seiner traditionellen Architektur und seine harmonische Einbettung in die Natur ausgezeichnet. Die engen, gepflasterten Gassen und die typischen Steinhäuser mit roten Ziegeldächern verleihen dem Dorf einen unvergleichlichen Charme. Eines der auffälligeren Gebäude ist das aktuelle Rathaus mit seinem Verteidigungsturm, der aus dem 17. Jahrhundert stammt. Die Kirche ist dank ihrer architektonischen Mischung aus gotischen und barocken Elementen ebenfalls sehenswert.
Das Dorfleben dreht sich um den kleinen Hauptplatz Plaça d’Espanya, wo sich das Zentrum mit Cafés und Läden befindet. Besucher genießen hier insbesondere nach der Sommersaison die Ruhe und bewundern bei einem Herbstspaziergang durch die Orangen- und Zitronenhaine die beeindruckende Aussicht auf das Tal von Sóller und die Berge.
Sineu – Historischer Markt und beeindruckende Architektur in ländlicher Idylle
Das traditionelle Dorf im Landesinneren Mallorcas ist vor allem für seinen jahrhundertealten Wochenmarkt bekannt, der jeden Mittwoch stattfindet. Er gilt als einer der authentischsten Märkte der Insel, auf dem neben lokalen Lebensmitteln auch Handwerksprodukte und lebende Tiere verkauft werden. In Sineu genießen Besucher eine entspannte Atmosphäre fernab der größeren Touristenzentren. Hier erlebt man echte Abgeschiedenheit und kann gleichzeitig die tiefe Kultur- und Religionsgeschichte der Insel aufsaugen. Sineu ist mit interessanter Architektur übersät, besonders sehenswert ist die Pfarrkirche. Das Gebäude verfügt über einen beeindruckenden Glockenturm mit sieben Etagen.
Der Hauptplatz von Sineu heißt „Plaza des Fossar“ und ist Heimat vieler kleiner Cafés, in denen man sich entspannt und die Atmosphäre genießt. Die zentralen Plätze des Ortes erinnern an frühere Zeiten und warten mit kleinen Restaurants, die traditionelle mallorquinische Küche wie Pamboli oder Sobrassada bieten. Wer auf der Suche nach beeindruckender Architektur und dem authentischen Mallorca abseits großer Hotelbauten ist, ist hier genau richtig.
Sant Joan – Ursprünglichkeit und landwirtschaftliche Tradition
Ebenfalls sehr ursprünglich im Landesinneren, etwa 40 Kilometer von Palma entfernt, liegt Sant Joan, das sich seinen traditionellen Charakter bis heute bewahrt hat. Beim gemütlichen Schlendern durch die schmalen Gassen und über die kleinen Plätze genießen Besucher die authentische Atmosphäre. Umgeben von sanften Hügeln lädt die ländliche Umgebung zudem zu Wanderungen bei milden Temperaturen ein. Die Wege führen durch Olivenhaine, vorbei an Mandelbäumen und Feldern. Aufgrund seiner Abgeschiedenheit blieb Sant Joan bis heute als das typisch mallorquinische Agrardorf erhalten, das es schon immer war. Wer durch die Straßen spaziert, entdeckt dort das alte Mallorca, wie es anderswo gar nicht mehr vorhanden ist.