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SYLT-FILM: Bewegte Bilder erzählen vom MYTHOS IM MEER

Ein einzigartiges Bilddokument: Der Sylt-Film, dessen Szenen private Insel-Enthusiasten über Jahrzehnte zusammengetragen haben

Gunter Sachs, der reiche Lebemann, mit dem der Promi-Glanz zur Insel kam – er eilt mit wehender silbergrauer Haarmähne über den Flughafen Sylt. VW-Käfer rollen bei ihrer historischen „Eisfahrt“ 1962 über die gefrorene See. Und eine Kindergruppe schaufelt eine Sandburg, als dieser Spaß noch nicht aus ökologischen Gründen verboten war. Solche Szenen nennt der Journalist und Dokumentarfilmer Sven Bohde „spektakulär“: Sie gehören zu insgesamt 300 privat gedrehten Filmrollen, die Bohde gemeinsam mit dem studierten Filme­macher und Medienpädagogen Claus Oppermann gesichtet, digitalisiert und zusammengeschnitten hat.

„Mythos im Meer – Die privaten Sylter Filmschätze“ heißt der anderthalb Stunden laufende Dokumentarfilm, den die beiden in jahrelanger Kleinarbeit entwickelt haben. Im Oktober 2019 hatte der Film vor über 400 Besuchern Premiere im Sylter Kursaal, aber erst nach Ende der Corona-Sanktionen, konnte er bundesweit auf Kinoleinwände zurückkehren.

„Hinter jeder Schmalfilmrolle steckt eine Geschichte von Menschen, die unwiederbringliche Momente festgehalten haben.“

CLAUS OPPERMANN
[LINKS] MIT CO-AUTOR SVEN BOHDE

WEITE REISEN
Auf ähnliche Weise hatte Claus Oppermann zuvor schon Filmdokumente vom Mauerbau in Berlin bis zum Mauerfall und zu weiteren Themen produziert. Das Sylter Projekt allerdings erforderte besondere Mühe. „Zuerst haben wir in Zeitungen bundesweit nach Sylt-Material gesucht. Dann sind wir quer durch die Republik zu den Menschen gereist, die uns ihre Filmerinnerungen angeboten haben. Die unersetzlichen Schmalfilmrollen sollten schließlich nicht auf dem Postweg verloren gehen“, berichtet Sven Bohde.

25 der besuchten Schmalfilmer gehörten zu den „Insulanern“, 25 waren immer wiederkehrende Gäste auf Sylt, die mit der weitesten Anreise leben in Garmisch-Partenkirchen. Zehn der privaten Filmautoren wurden während der Filmproduktion zusätzlich interviewt, sie sind mit ihren Kommentaren und Erinnerungen an den Mythos Sylt in der Kinoversion und der daraus entstandenen DVD zu hören.

Im Eiswinter 1962 fuhren die Sylter über die gefrorene Nordsee.

LANGE ZEITSPANNE
Der Film zeigt Szenen von 1928 bis in die 1990er Jahre. Da wird natürlich eine Entwicklung spürbar, aber eben auch die Konstanten tauchen auf. „Sylt zur Insel der Reichen allein zu stempeln, führt am Thema erkennbar vorbei. Vielmehr war und bleibt Sylt eine Insel für alle Schichten, und dahin zielt ja auch die aktuelle Nachhaltigkeits-Strategie der Touristiker“, wie Sven Bohde registriert hat.

GRENZEN DES MACHBAREN
Co-Autor Claus Oppermann äußert sich ausführlicher zur technischen Qualität der privaten Filmschätze: „Es ist eine sehr zeitintensive Arbeit mit solchem Material zu arbeiten und aus bestehenden Privatfilmen einen neuen Film zu produzieren. Hinter jeder Schmalfilmrolle steckt eine Geschichte von Menschen, die unwiederbringliche Momente festgehalten haben. Je nach Kamera, Filmmaterial und Lagerungszustand war die Qualität der 8mm/Super-8 Filme beschaffen. Einige Materialien waren heftig verkratzt oder hatten mit der ursprünglichen Farbgebung nicht mehr viel gemein.“

„In 94 Minuten erzählt der Film kurzweilig und einfühlsam, was das Leben auf der Insel Sylt besonders macht!“

Sylter Rundschau

Oppermann räumt daher ein: „Selbst mit dem sehr hochauflösenden Film-Scanner und den heutigen Restaurationsmöglichkeiten kamen wir da manchmal an die Grenzen des Machbaren für die Kinoleinwand. Das meiste Material hatte jedoch eine ganz hervorragende Güte und oft auch eine sehr gute Bildästhetik. Durch die Digitalisierung konnten wir noch vorhandene Bildfehler oder leichte Schrammen ausgleichen und somit für eine sehr gute Vorführqualität garantieren. Der Film lief ja schon in großen Kinosälen und es ist erstaunlich wieviel man aus diesem 8 Millimeter-Material, das einige Jahrzehnte irgendwo im Schuhkarton geschlummert hat, heutzutage noch
herausholen kann.“

NOSTALGISCHE SCHÄTZE
Natürlich gehören auch nostalgisch anmutende Bildschätze dazu, wie etwa jener erste Verkaufswagen in List, mit dem Jürgen Gosch sein maritimes Gastro-Imperium einst begründet hat. Oder einfach ein grandioser Sonnenuntergang. Oder jene Heidelandschaft, in der ziemlich verloren ein einzelnes Haus in Kampen stand – damals kostete dort der Quadratmeter Heide eine D-Mark. Heute ist hier jeder Quadratmeter Zigtausende Euro wert – und ohnehin gar nicht mehr zu haben, weil Villen statt Heidekraut dort entstanden sind.

Sehr, sehr sehenswert! Ein großartiger, toller Film.“

KLASSIK-RADIO

Die DVD können Sie auch bestellen – vielleicht sogar als Geschenk für weitere Sylt-Begeisterte in Ihrem Umfeld.

info@sylt-film.de
www.sylt-film.de

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